Keratokonus
Wenn die Anordnung der Kollagenfasern und damit der Zusammenhalt der Hornhaut gestört ist, leidet der Patient an einem sogenannten Keratokonus. Dies führt zunächst zu einer Verdünnung sowie einer verminderten Festigkeit der Hornhaut und schließlich zu einer vermehrten Aus- und Vorwölbung. Dadurch wird das Sehvermögen beim Patienten erheblich eingeschränkt.
Dies führt zu
- Schwankungen und Minderungen der Sehschärfe trotz Korrektur mit Brillenglas oder Kontaktlinsen
- Wahrnehmung von Lichtringen um Leuchtquellen (“Halos”)
- erhöhte Lichtempfindlichkeit und Blendung
Zeitlicher Verlauf
Es wird unterschieden zwischen einer „stillen“ Form des Keratokonus, der sogenannten „Forme Fruste“ und dem voranschreitenden Keratokonus, der „Progressiven Form“.
Die „Forme Fruste“ ist 10 mal so häufig wie die fortschreitende Form. Sie erzeugt in der Regel keinerlei Symptome und ist für den Patienten von einer normalen Hornhautverkrümmung, die über ein Brillenglas korrigiert wird, nicht zu unterscheiden. Entdeckt wird sie häufig zufällig im Rahmen einer augenärztlichen Kontrolle. Sie muss nur ärztlich beobachtet, bei stabilem Zustand aber nicht behandelt werden.
Die „Progressive Form“ ist aggressiv und kann sich bereits im Teenager-Alter bemerkbar machen. Mit Fortschreiten der Erkrankung wird die Korrektur der Sehschärfe mittels Brillengläsern immer schwerer, da die Vorwölbung der Hornhaut unregelmäßig ist. Ein solch unregelmäßiger Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) kann besser durch formstabile Kontaktlinsen korrigiert werden, da diese einen Druck auf die Hornhaut ausüben und die gröbsten Unebenheiten ausgleichen können.
Nimmt die Vorwölbung der Hornhaut jedoch weiter zu, so kommt der Zeitpunkt, an dem auch formstabile Kontaktlinsen nicht mehr getragen werden können.
Mit zunehmender Auswölbung wird die Hornhaut unterhalb des Zentrums immer dünner, so dass die Gefahr besteht, dass sie durchbricht und vernarbt. Dies setzt die Sehschärfe auf Dauer herab.