Linsenimplantate

Phake-Intraokular-Linse

Phake-Intraokular-Linse

Die Phake-Intraokular-Linse (phake= zusätzlich zur natürlichen Linse) ist besonders für Menschen mit einer hohen Fehlsichtigkeit unter 45 Jahren geeignet, die gerne auf Ihre Brille und Kontaktlinsen verzichten möchten.

Bei diesem Linsenimplantat wird zusätzlich zur körpereigenen Linse eine Kunstlinse in das Auge implantiert. Das Verfahren ist reversibel, d.h. der Eingriff kann – falls erforderlich – wieder rückgängig gemacht werden.

Eignung

Mit einer Phake-Intraokular-Linse können sowohl Menschen mit einer hohen Kurzsichtigkeit, wie auch mit einer Weitsichtigkeit oder einer Hornhautverkrümmung behandelt werden. Für Menschen, die an Alterssichtigkeit leiden, ist diese Linse dagegen nicht so gut geeignet. Wie bei einer Augenlaser-Behandlung muss auch bei einem Linsenimplantat eine gründliche Voruntersuchung erfolgen.

Beratungsgespräch Linsentausch | Augenarztpraxis Dr. Kohm

Bitte beachten Sie:

  • die Untersuchung dauert ca. 2 Stunden
  • wir werden Ihre Pupillen mit einem Medikament weit tropfen – Sie dürfen danach für ca. 2 Stunden nicht selbst Auto fahren
  • Kontaktlinsenpause: ca. 2 Wochen vor dem Voruntersuchungstermin sollen keine weichen, 4 Wochen keine formstabile Kontaktlinsen mehr getragen werden

Eine Phake-Intraokularlinse ist geeignet bei:

  • Kurzsichtigkeit ab ca. -3 dpt
  • Weitsichtigkeit ab ca. +3 dpt
  • Hornhautverkrümmung in Kombination mit Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit

Wann ist diese Linse zu empfehlen?

  • bei stabilen Brillen- bzw. Kontaktlinsenstärken seit mindestens einem Jahr
  • ab einem Alter von 21 Jahren und bei gesundem Augenbefund
  • bei Erfüllung aller anatomischen Voraussetzungen des Auges

Wann sollte die Linse nicht implantiert werden?

  • bei chronischen Augenentzündungen oder Augenerkrankungen
  • bei Schwangerschaft oder in der Stillzeit
  • wenn die anatomischen Voraussetzungen der Hornhaut zur Implantation nicht gegeben sind
  • bei Patienten unter 18 Jahren

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Wir sind persönlich für Sie da unter Telefon 0721 27661660

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Behandlungsablauf

Dank örtlicher Betäubung ist die Operation schmerzfrei. Auf Wunsch kann der Eingriff aber auch unter Vollnarkose erfolgen.

Phase I

Am Hornhautrand wird ein winziger Schnitt von 2-3 mm gesetzt.

Phase II

Die Linse wird mit Hilfe eines Instruments durch die entstandene kleine Öffnung in das Auge – vor die natürliche Linse – eingeführt.

Phase III

Aufgrund der besonderen Form des kleinen Schnittes verläuft die Heilung sehr schnell. Die Sehschärfe verbessert sich kontinuierlich innerhalb weniger Stunden nach der Operation, so dass Autofahren ohne Sehhilfe bereits nach wenigen Tagen möglich ist. In den ersten Wochen nach der Operation können die Augen dabei noch etwas lichtempfindlicher sein als sonst.

Die Nachkontrollen finden in folgenden Abständen statt

  • am ersten Tag nach der Behandlung
  • nach einer Woche
  • nach 4 Wochen
  • nach einem Jahr

Danach sollte einmal jährlich der Zustand der Hornhaut mittels Endothelzellmessung überprüft und dokumentiert werden.

Risiken

Die Phake-Intraokularlinse (PIOL) wird seit vielen Jahren erfolgreich implantiert und hat vielen stark fehlsichtigen Menschen zu einem neuen Lebensgefühl verholfen. Trotz allem gilt auch hier, dass sich bei einem medizinischen Eingriff ein Restrisiko nie ausschließen lässt.

In seltenen Fällen kann es zu folgenden Komplikationen kommen:

Blendempfindlichkeit und Sehen bei Nacht

Vor allem nachts oder bei schlechten Lichtbedingungen kann die Blendempfindlichkeit erhöht sein. Es werden dann Lichthöfe um Lichtquellen herum wahrgenommen. Ursache dafür ist die nachts stark vergrößerte Pupille. Dadurch können Lichtstrahlen auf den Rand der Linsenoptik treffen und zu Reflexionen führen. Üblicherweise stören diese Effekte aber nicht merklich und werden nach einiger Zeit nicht mehr wahrgenommen. Wenn Sie bisher Kontaktlinsen getragen haben, kennen Sie diese Effekte bereits.

Augeninnendrucksteigerung

Der Augeninnendruck kann innerhalb der ersten Tage nach der Operation steigen. Dieser lässt sich in der Regel gut medikamentös behandeln und ist nach einigen Tagen wieder normal.

Restfehler

Trotz sorgfältiger Operationsplanung und Durchführung kann die Brechkraft des Auges nach dem Eingriff noch nicht optimal sein. Dies kann durch Austausch der Phake-Intraokularlinse oder einen nachträglichen Lasereingriff (Bioptics) ausgeglichen werden.

Kosmetischer Eindruck

Die PIOL wird vor die körpereigene Linse implantiert. Dadurch kann die Linse bei genauem Hinsehen oder etwa beim Einsatz von Fotoblitzgeräten durch Reflexionen wahrgenommen werden. Im Allgemeinen ist die Linse aber nicht auffälliger als Kontaktlinsen.